Archäologie
Völlig neue Erkenntnisse zur Historie von Schloss Homburg brachten die archäologischen Untersuchungen des Kernbereiches im Jahr 1999 sowie der Außenanlagen zwischen 2004 und 2009. Sie zeigten, dass die Burganlage bereits im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Dies belegen Reste eines runden Wohnturms aus Stein (eines so genannten Donjon), die auf das Jahr 1070 datiert werden können. Eigentlich sind derartige Rundtürme eher untypisch für die Gegend, sind sie doch eher aus dem Norden und Osten Deutschlands bekannt.
Ein weiteres überraschendes Ergebnis der Grabungen: Ging man bis dahin davon aus, dass die gesamte Fläche im Bereich des „Wittgensteiner Hauses“ mit starken Gewölben unterkellert sei, so stießen die Archäologen bereits in einer Tiefe zwischen 30 und 80 Zentimetern auf anstehende Felsen. Zudem zeigte sich, dass es sich bei dem bislang als Herdstelle interpretierten Mauergeviert an der Nordwand um eine Esse handelt, die vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt. Interessant sind auch fünf in den Felsen eingehauene Pfostengruben, deren exakte Funktion noch nicht ermittelt werden konnte.
Beim „Barockgarten“ wiederum gingen Historiker bislang davon aus, er stamme aus der Barockzeit. Die Grabungen ergaben jedoch, dass das Plateau schon sehr viel früher angelegt worden sein muss. Der von Miriam Jacobs und Gerhard Schick erarbeitete Film „Unter Grund“ dokumentiert die Ausgrabungen. Dabei erläutert er auch die Baugeschichte sowie die Bedeutung einzelner Funde.