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„Fürsten und Falschmünzer“ auf Schloss Homburg
Das Museum und Forum Schloss Homburg widmet sich in einer Sonderausstellung einem besonderen Kapitel regionaler Geschichte
Oberbergischer Kreis. Das Museum und Forum Schloss Homburg präsentiert vom 22. Oktober 2014 bis zum 31. Januar 2015 eine Sonderausstellung zu „Fürsten und Falschmünzern“. Im neuen White Cube werden sowohl besondere Münzen als auch Münzwaagen, Druckgrafiken und Originalquellen rund um das Münzwesen der Grafschaft Sayn-Wittgenstein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gezeigt. Hervorgegangen ist die Sonderausstellung aus der engen Kooperation zwischen dem Museum und namhaften regionalen Privatsammlern. Sie wird vom Förderverein Schloss Homburg e.V. unterstützt.
Das 17. Jahrhundert – Vom Krieg und den Heckenmünzen
Das 17. Jahrhundert wurde vor allem vom Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) geprägt. Überall im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation herrschte Geldknappheit. Die Fürstentümer und Grafschaften waren weit verteilt, es gab weder feste Grenzen noch eine einheitliche Währung. Die Ausstellung thematisiert neben Fragen der verschiedenen Münzen jener Zeit, dem Münzprägen, den Prägerechten und dem Münzwiegen insbesondere die so genannten Heckenmünzen. In diesen wurden Münzen mit geringem Silberanteil produziert, wobei das unrechtmäßige Prägen von Münzen oder das Schlagen mit zu geringem Silbergehalt als Münzfälscherei galt und hart bestraft wurde.
Aufgrund der angespannten finanziellen Situation, die durch Kriege und Unruhen hervorgerufen wurden, waren die Heckenmünzen dennoch weit verbreitet. Geldknappheit und Profitgier verführten auch die Stände zum Schlagen von Falschmünzen. Dabei stellt das Museum Schloss Homburg den Grafen Gustav zu Sayn-Wittgenstein (1633 – 1700) in den Fokus der Ausstellung. Er war im Metier der Falschmünzerei so umtriebig, dass er in mindestens fünf Heckenmünzen prägen ließ. Eine von ihnen befand sich vermutlich auf Schloss Homburg. Hier soll Graf Gustav zusammen mit seinem Vetter Graf Wilhelm Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Homburg (1640-1698) aktiv gewesen sein.
Spannend vermittelt die Ausstellung so ein Stück der Geschichte des Oberbergischen und schlägt dabei eine Brücke vom 17. Jahrhundert bis heute. Besucherinnen und Besucher erhalten zusätzlich zur Eintrittskarte eine Lupe, um die unterschiedlichen Münzbilder der Grafschaft Sayn-Wittgenstein detailliert in Augenschein nehmen zu können.
Schloss Homburg als Münzstätte
Um die Geschichte von Schloss Homburg als Münzstätte zu vertiefen, wird parallel zur Ausstellung im Zwingerbereich des Schlosses gegraben. Die Archäologen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege erhoffen sich davon neue Erkenntnisse, die an die Ergebnisse früherer Ausgrabungen anknüpfen. Diese hatten auf dem Schlossareal bereits einige Münzfunde zu Tage gebracht.
Zur Ausstellungeröffnung am 22. Oktober 2014 um 18:30 Uhr sind interessierte Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen.