Die Ausstellung „Vorfreude. Adventskalender in Europa" findet im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz statt. Mit dieser Ausstellung zeigt das Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin erstmals Ausschnitte seiner umfangreichen Kalendersammlung im Oberbergischen Kreis Nordrhein-Westfalens.
Die Ausstellung befasst sich mit der Geschichte der Adventskalender in Europa und vor allem in Deutschland. Sie beginnt mit den „Blättern für den Adventsbaum", einem historischen Vorläufer der heutigen Adventskalender. Gezeigt wird der älteste gedruckte Weihnachtskalender, der 1904 als Beilage des Stuttgarter Tagblatts erschien. Kalender des Münchener Verlegers Gerhard Lang (1881 – 1974) verdeutlichen die gestalterische Vielfalt früher vorweihnachtlicher Zählhilfen. Als sich in den 1920er-Jahren Kalender mit Türchen zum Öffnen durchsetzen, begannen auch europäische Nachbarländer mit deren Herstellung. Nach 1945 trugen dann amerikanische Besatzungssoldaten zur Verbreitung der Adventskalender in den USA bei.
Die Ausstellung stellt Besonderheiten der Kalender europäischer Nachbarländer vor und zeigt aktuelle Adaptionen, beispielsweise einen Ramadan-Kalender. Sie geht auch auf unterschiedliche Kalenderentwicklungen in den beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Dabei gibt es Ungewöhnliches zu entdecken, wie den „Abreiß-Advent" aus dem Jahr 1989, bei dem die Berliner Mauer in 24 Tagen „abgerissen" werden konnte. Die Ausstellung zeigt, dass nicht immer die Füllung eines Kalenders entscheidend ist. Vorfreude kann auch durch die Bildsprache gut gestalteter Kalender entstehen.
Faltblatt zur Ausstellung im pdf-Format